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Wilhelm-Sandberger-Schule Frankenhardt (Druckversion)

Aktuell

Nachruf: Dietmar Hodel

Eine Schule zu leiten ist ein Knochenjob. Nicht von ungefähr sind immer weniger Pädagogen bereit sich das anzutun. Umso bewundernswerter ist es, wenn jemand wie Dietmar Hodel über 35 Jahre hinweg die Schulleitung in Frankenhardt-Honhardt innehatte.
Wie geht das? – Es klingt fast zu einfach und bringt es doch auf den Punkt: Die Schule muss einem ans Herz wachsen.
 
Nachdem Dietmar Hodel im Anschluss an seine in Schwäbisch Gmünd abgelegte Erste Dienstprüfung am damaligen Pädagogischen Institut in der Zeit von 1962 bis Anfang 1966 in Archshofen bei Creglingen, Altenmünster, Herrentierbach und Triensbach seine Lehrerlaufbahn begonnen hatte, kam er im Mai 1966 als Hauptlehrer an die Volksschule in Honhardt. Bereits zwei Jahre nach erfolgreich abgeschlossener Zweiter Dienstprüfung wurde er mit 29 Jahren zum kommissarischen Schulleiter der Grund- und Hauptschule Honhardt bestellt. Erst 1979 erfolgte seine offizielle Ernennung zum Schulleiter.
Die Menschen, mit denen es Dietmar Hodel nun als Vorgesetzter zu tun hatte, waren ihm wichtig. Ein persönliches Verhältnis zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule wurde gepflegt und bildete ein sicheres Fundament für die Zusammenarbeit zum Wohle der Schülerinnen und Schüler. Ob Reinigungskraft, Hausmeister, Sekretärin oder Lehrerinnen und Lehrer, sie alle erfuhren seine Wertschätzung, für sie alle nahm er sich Zeit, obwohl er mit einem aufgrund der überschaubaren Schulgröße hohen Deputat zu unterrichtender Stunden täglich im Klassenzimmer immens gefordert war. So versäumte er es in den vielen Jahren auch noch nach seiner Pensionierung nicht, telefonisch seine Geburtstagsgrüße pünktlich zu übermitteln, nicht selten von unterwegs, denn gerne ging er auf Reisen.
            Wer die von Rektor Hodel gewährten pädagogischen Freiräume verantwortbar nutzte, fand seine volle Unterstützung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Honhardter Schule technisch zeitgemäß ausgestattet war sowie über die Lehr- und Lernmittel verfügte, die das Kollegium für das Unterrichten erforderlich hielt. Dazuhin durften die Lehrkräfte die Fortbildungsangebote, die ihrer weiteren beruflichen Qualifizierung dienten, vorbehaltlos nutzen. Immer wieder war die Schule auch selbst Veranstaltungsstätte der Weiterbildung.
            Mit Dietmar Hodels Wirken verbunden sind die Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen des Schulgebäudes in den achtziger und neunziger Jahren, die dieses, eingebunden in die Infrastruktur der Dorfmitte, zu einer attraktiven Bildungsstätte formten. Gut ausgerüstete Fachräume und endlich die lang ersehnte Aula komplettierten die sowieso schon räumlich großzügig in Erscheinung tretenden Klassenzimmer. Damit konnte unter seiner Regie auch die Werkrealschule, die den Schülerinnen und Schülern im ländlichen Raum einen Mittleren Bildungsabschluss ermöglichte, beantragt und eingerichtet werden.
Zu Beginn der Gesamtlehrerkonferenzen wurden regelmäßig die Kolleginnen und Kollegen  gewürdigt, die sich in besonderer Weise eingesetzt hatten, sei es ein gemeinsam von einer Klasse erarbeitetes Schulprojekt, sei es die im gesamten Schulgebäude zu besichtigende Kunstausstellung verschiedener Klassenstufen, sei es die den Unterricht begleitende und inspirierende Studienfahrt, sei es der pädagogisch ungemein wertvolle, aber durchaus anstrengende Schullandheimaufenthalt, sei es die mit viel Pep und Kreativität dargebotene Schulabschlussfeier oder sei es die Begleitung und Betreuung von Schulteams zu diversen Schulsportveranstaltungen. So war Schulleiter Hodel die uneingeschränkte Mitarbeit seiner Lehrerinnen und Lehrer sicher, zumal er die notwendigen Freiräume eröffnete, in denen sie eigenverantwortlich schalten und walten durften. Das Kollegium identifizierte sich mit der Schule und dem Schulgeschehen, genauso wie sein Schulleiter, dem seine Schule eine Herzensangelegenheit war.
Von alledem profitierten zahlreiche Schülergenerationen, die sich auch heute noch gerne an ihre Schulzeit in Honhardt erinnern.
 
Die Schulgemeinschaft der Wilhelm-Sandberger-Schule

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