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Erstmals in der Schulgeschichte gibt es an der Wilhelm-Sandberger-Schule in Frankenhardt eine Konrektorenstelle. Mike Bolbach übernimmt Planungs- und Führungsaufgaben.
Vor wenigen Jahren noch ging es der Wilhelm-Sandberger-Schule im Frankenhardter Teilort Honhardt nicht besser als anderen kleinen Hauptschulen auf dem Land. Sinkende Schülerzahlen bedrohten ihre Existenz, eine Schließung schien möglich
Diese Zeiten sind vorbei: Heute ist die Gemeinschaftsschule mit 195 Schülern eine beliebte Schule, die von Schülern aus weitem Umkreis besucht wird. Im nächsten Jahr will die Gemeinde Frankenhardt mit einer umfangreichen Schulhaussanierung und -erweiterung beginnen, die mehrere Millionen Euro kostet.
Als untrügliches Zeichen, dass die zweizügige Schule in eine sichere Zukunft geht, wertet Rektor Stefan Waldmann die neu geschaffene Stelle des Konrektors, die im November besetzt wurde. „Erstmals in der Geschichte dieser Schule gibt es nun einen Konrektor“, freut sich der Schulleiter. „Das ist für mich ein wichtiges Signal, dass die regionale Schulentwicklung abgeschlossen ist.“
Die Konrektorenstelle bekommen Schulen, die mehr als 180 Schüler haben, weil die Leitungs- und Verwaltungsaufgaben von einer Person allein nicht mehr bewältigt werden können.
Der neue Verwaltungsmann hinter dem Schulleiter ist Mike Bolbach (50). Er ist bereits seit 2010 Lehrer in Honhardt und unterrichtet Schüler von der fünften bis zur zehnten Klasse in Englisch und Naturwissenschaften. Bolbach lebt mit seiner Ehefrau und zwei Töchtern in Ellwangen. Den Weg zur Schule, die seit acht Jahren sein Arbeitsplatz ist, legt er jeden Morgen mit Freude zurück. „Ich bin sehr gern Lehrer und sehr gern an dieser Schule.“
Zu den Aufgaben des Konrektors gehört es, Stundenpläne und Vertretungspläne zu bauen, an der Schuljahresplanung mitzuwirken und Schulentwicklung zu betreiben. Außerdem ist er der ständige Vertreter des Schulleiters. „Es macht Spaß, wenn man gestalten kann“, sagt der 50-Jährige über seinen neuen Job.
Ganz unbekannt sind ihm die Aufgaben nicht: Nachdem sich der frühere Rektor Nils Kaiser in den Ruhestand verabschiedet hatte, hat Mike Bolbach zwei Jahre lang kommissarisch die Schule geleitet – gemeinsam mit Stefan Waldmann, der anschließend Rektor wurde. „Wir sind ein gutes Team“, sagt Bolbach.
Prozess mitgestaltet
Er hat den Prozess der Umformung der Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule mitgestaltet.
Mike Bolbach war zu Beginn seiner Laufbahn für sechs Monate als Vertretungslehrer in Honhardt. Anschließend unterrichtete er zwei Jahre im Allgäu und jeweils vier Jahre in Konstanz und Salem, bevor er wieder nach Frankenhardt kam. „Ich habe Freude daran, Schülern Hilfestellung zu geben fürs Lernen in der Schule und fürs Leben“, sagt er voll Überzeugung. „Ich will nicht nur Stoffvermittler sein, sondern mit Menschen arbeiten.“
Der Lehrer ist dafür bekannt, dass er einen kurzen Draht zu seinen Schülern hat. Wenn es nötig ist, spricht er deutliche Worte: „Wenn einer Mist baut, nenne ich es auch Mist. Ich bin kein Freund von pädagogischen Verschwurbelungen.“
Manchmal sei es gut, sich an seine eigene Jugendzeit zurückzuerinnern, erzählt Bolbach. „Wenn ich mich frage: Wie war ich selber mit 16 Jahren? hilft mir das, Verständnis für meine Schüler zu haben.“ Er selbst sei übrigens kein besonders guter Schüler gewesen. „Aber die Lehrer haben mich nicht aufgegeben“, sagt er. Diesen Grundsatz beherzigt er heute selbst.